Knigge

  1. Wird um Geld gespielt, dann ist vor Beginn des Spieles zu vereinbaren, wie hoch die Punkte der Endabrechnung bewertet werden sollen.
  2. Es ist ganz und gar ungehörig, während des Spieles durch irgend welche Bemerkungen, und seien sie auch noch so diskret und witzig, dem Partner Andeutungen über sein eigenes Blatt zu machen.
  3. Ebenso ungehörig ist folgender Vorgang: Ein Spieler legt zur Eröffnung zwei Drillinge heraus und soll nun an einen der Drillinge einen Joker anlegen. Es ist nun für ihn reine Glückssache, zu entscheiden, ob es besser ist, den Joker, sagen wir, zu den Achtern oder zu den Buben anzulegen. Der Partner hat zwei Achter in der Hand, aber nicht einen einzigen Buben. Er würde natürlich brennend wünschen, daß sein Freund den Joker zu den Achtern legt, darf das aber durch keinerlei Bemerkungen oder Gesten andeuten.
  4. In gewissen Kreisen mag der Grundsatz herrschen: "Ein Blick in das Blatt des Nachbarn ist mehr wert als die genialste Kombination!" So verlockend das gerade beim Canastaspiel sein mag, wir wollen uns diese Theorie nicht zu eigen machen. Dieses Vorgehen grenzt hart an - Falschspiel!
  5. Eine mißliebige Figur bei jedem Kartenspiel, also auch beim Canasta, ist der ewige Raunzer! Er verdirbt den anderen die Freude am Spiel, besonders dann, wenn er seine üble Laune an seinem Partner oder an seinen Gegnern austobt. Der gute und zivilisierte Spieler muß es verstehen, auch harte Schläge oder selbst eine schwere Niederlage, von der manchmal auch der beste Spieler nicht verschont bleibt, mit Gelassenheit hinzunehmen.
  6. Es ist ungehörig, sich über die Spielregeln einfach hinwegzusetzen, gleichgültig, ob Strafpunkte praktiziert werden oder nicht.